Den ersten Matchball haben die Ravensburg Razorbacks vergeben. Am Samstagabend mussten sich die American Footballer aus Oberschwaben bei den Saarland Hurricanes mit 35:42 geschlagen geben.
Beim Stand von 35:21 für den Tabellenzweiten der GFL2 Süd sah es im vierten Viertel schon nach der Entscheidung aus. Doch die Razorbacks kämpften. Sie wollten die Meisterschaft schon am Samstag klarmachen. „Wir haben Moral gezeigt und sind gegen ein sehr heimstarkes Team zurückgekommen“, sagt Ravensburgs Kapitän Sebastian Trabold. Zwei Touchdowns von Michael Mayer, dazu die erfolgreiche „two-point-conversion“ von Ravensburgs Quarterback Garrett Dellechiaie glichen die Partie wieder aus. Auf der Uhr standen nur noch etwas mehr als zwei Minuten.
Die Saarländer hatten jedoch Ballbesitz. Sie hatten die Chance, nachzulegen. Doch die Hurricanes, bis dahin in der zweiten Halbzeit sehr souverän in der Offensive, verloren nach einem langen Lauf tatsächlich doch noch den Ball. Die Razorbacks hatten plötzlich die Chance, sogar in Führung zu gehen. Die Oberschwaben hatten die Meisterschaft vor Augen. Aber die Defensive der Hurricanes blieb aufmerksam und eroberte sich den Ball zurück.
Es wurde eine Zitterpartie. Es gab Strafen auf beiden Seiten – beide Mannschaften machten sich dadurch das Spiel ein stückweit noch schwerer. Quarterback Brett Kassel musste im wohl letzten Angriff der Begegnung volles Risiko gehen. Ein Unentschieden hätte den Ravensburgern bei noch zwei ausstehenden Saisonspielen viel mehr geholfen als den Saarländern. Und auch die Razorbacks wussten eigentlich, dass den Hurricanes jetzt nur noch ein ganz langer Wurf helfen würde. Kassel fand aber dennoch den einigermaßen freien Receiver. „Es war klar, dass Kleinigkeiten das Spiel entscheiden würden“, meint Trabold. „Aber wird werden niemandem die Schuld geben. Wir haben als Mannschaft verloren.“
Denn Quarterback Kassel fand im folgenden Angriff seinen Receiver Florian Messner in der Endzone. Durch den ganz späten Touchdown und den verwandelten Extrakick hatten die Hurricanes den für sie so wichtigen Heimsieg geschafft. Für Ravensburg war es im zwölften Saisonspiel die erste Niederlage. „Wir haben ein paar kleine Fehler gemacht“, sagt Trabold. „Natürlich haben wir uns nach dem Spiel über die eigenen Fehler aufgeregt.“ Grundsätzlich, berichtete der Kapitän aus Neunkirchen, sei die Stimmung in der Mannschaft aber trotz der Niederlage nicht so schlecht gewesen.
Denn die Razorbacks um Cheftrainer John Gilligan wissen, dass sie noch nichts verloren haben. Im Gegenteil: Am kommenden Sonntag haben die Razorbacks im Weingartener Lindenhofstadion die Chance, sich im zweiten Anlauf gegen die Saarland Hurricanes zum GFL2-Meister zu krönen. „Wir haben es noch in der eigenen Hand“, sagt Gilligan. Noch immer haben die Razorbacks zwei Punkte Vorsprung vor dem letztjährigen GFL-Absteiger. Spielbeginn ist am Sonntag um 15 Uhr.
„Die Hurricanes sind gut, aber sie sind schlagbar“, meint Trabold. Das haben die Razorbacks am Samstag nicht nur in der Schlussphase, sondern auch in der ersten Halbzeit gezeigt. Sie hielten klasse mit und schafften vor der Pause drei Touchdowns. „Gegen die beste Defensive der Liga stand es 21:21, das war richtig gut“, sagt Trabold. Nach der Pause allerdings zogen die Saarländer davon – ehe es doch noch spannend wurde. „Wir werden“, verspricht Trabold, „die Fehler analysieren und abstellen.“ Damit es im zweiten Anlauf mit der Meisterschaft klappt.
Quelle: schwaebische.de
Fotos: Florian Wolf
Um immer aktuell und ausführlich über die Ravensburg Razorbacks informiert zu sein, empfehlen wir ein Abo der Schwäbischen Zeitung. Mehr Infos hier.