Als Coach Gilligan vor zwei Jahren das Heft in Ravensburg in die Hand nahm, hatte er einen klaren Plan. 2015 hatte er als Defense Coordinator bei den Razorbacks begonnen und in seinem ersten Jahr den europäischen Football, die Spieler in Ravensburg und die gesamte Organisation der Razorbacks kennengelernt. Diese hatten sich im Jahr zuvor entschieden, freiwillig in die Regionalliga abzusteigen, um sich neu sortieren zu können. Klares Ziel war hierbei, sich als GFL2 Spitzenmannschaft zu etablieren und perspektivisch den Sprung in die GFL 1 zu wagen.

Dieser Vision sollte Coach Gilligan sportlich das notwendige Konzept geben und die Oberschwaben so auf das nächste Level bringen. Hierzu stellte Gilligan bei Amtsantritt seine Idee von Football in Ravensburg vor und machte klar, dass die Erwartungen an die Spieler deutlich steigen würden. Ein straffer Offseason-Trainingsplan sollte eingeführt werden. Außerdem werde er an Spieltagen nur 34-35 Spieler aufstellen. “Man muss sich das Recht verdienen das Jersey zu tragen” so Gilligan zu den Spielern, die es zuvor gewohnt waren mit ca. 45-50 Spielern an einem Spieltag anzutreten. Mit dem neuen Konzept sahen sich die Spieler also einem knallharten Konkurrenzkampf um die Einsatzzeiten konfrontiert, was vor allem für die Neueinsteiger ein scheinbar unüberwindbares Hindernis darstellte.

Wie sollte man so die für Football so wichtige Erfahrung sammeln und wie neue Spieler integrieren? Aber der neue Headcoach hatte auch hierfür eine klare Idee. Ab sofort sollte es eine zweite Mannschaft geben. Das sogenannte Development Team. Dieses sollte allen Neueinsteigern, aufrückenden Jugendspielern und Spielern mit Entwicklungsbedarf die Möglichkeit geben zu lernen und sich zu entwickeln. In den Trainingseinheiten des Development Teams sollten explizit Zeiten für Erklärungen und Basistechniken eingeplant werden, welche im Training des GFL Teams vorausgesetzt wurden. Dadurch wollte Coach Gilligan mehr Spieler für die Razorbacks gewinnen und zu Footballspielern formen, um nachhaltig die benötigte Kadertiefe zu entwickeln.

Und nur zwei Jahre später konnte man schon die ersten Früchte dieses Konzepts ernten. Die Razorbacks sind Meister der GFL2 2018. Dieser Erfolg wäre ohne das Development Team schlicht nicht möglich gewesen. Schon vor der Saison war klar, dass es in der Offensive Line nach Abgängen von drei Stammspielern Veränderungen geben musste. Mit Tobias Buchmüller und Thorsten Weggenmann konnten Spieler integriert werden, welche ihren ersten Schritte im Development Team gemacht hatten. Nach den Ausfällen von einigen Receivern in den ersten Spielen der GFL2 Saison wurden mit Alexander Niess und Tarek Abouemara zwei weitere Spieler aus dem Development Team in den GFL Kader berufen. Wie gut das funktionieren kann, zeigt das Ergebnis der Saison. Die Ravensburger Offensive war trotz oder gerade wegen der vier gut ausgebildeten Spieler die gefährlichste der Liga.
Aber auch die Defensive konnte auf das Development Team zurückgreifen. Mit Pètrick Blank und Elias Eisele wurden auch hier zwei Eigengewächse integriert und so die Kadertiefe und damit die Flexibilität der Ravensburger Verteidigungsreihen vergrößert.

Dass das Development Team aber nicht nur als Trainingsteam und Spielerpool für das GFL Team dient, sieht man am Ergebnis der Saison 2018 in der Bezirksliga. Mit Platz 3 mussten sich die Razorbacks hier nur der zweiten Mannschaft des amtierenden deutschen Meisters Schwäbisch Hall Unicorns und den Mannheim Bandits, die 2016 noch in der GFL1 spielten, unterordnen.

Insgesamt kann man somit schon nach zwei Jahren sagen, dass der eingeschlagene Weg der Richtige ist und die Razorbacks ihn deshalb auch unter einem neuen Headcoach weiterführen werden. Hierzu veranstalten sie am 20.10.2018 ein Tryout für alle, die auch Lust haben ihr Talent bei den Razorbacks zu beweisen und eventuell der nächste Champion zu werden.

Infos zu den Tryouts findet ihr hier: https://ifm-razorbacks.de/razorbacks-veranstalten-zwei-tryouts/

Fotos: Florian Wolf

(das Nutzungsrecht für die Bilder kann käuflich erworben werden, eine anderweitige Nutzung ist nicht gestattet)

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