Am Wochenende fuhren die ifm Razorbacks gen Norden zum Interconference-Spiel gegen die Hildesheim Invaders. Nach dem Sieg gegen München hatten die Oberschwaben ein gute Portion Selbstbewusstsein im Gepäck.

Dass es dennoch ein schweres Spiel werden würde, davon war auszugehen. Immerhin marschierten die Invaders im vergangenen Jahr ohne Niederlage durch die GFL2 und auch in der laufenden Saison scheinen die Niedersachsen von Gewinnen verwöhnt. Nur eines ihres vier Spiele verloren die Invaders, deren Offense pro Spiel im Schnitt 39 Punkte erzielt. Bis dato der zweiterfolgreichste Angriff der Saison. Auf der anderen Seite ließen die Invaders 37 Punkte pro Spiel zu, womit deren Verteidigung auf dem vorletzten Ligaplatz steht. Eine Ausgangsposition, die natürlich ein spannendes Spiel versprach.

Die ifm Razorbacks begannen die Partie mit Startschwierigkeiten und mussten in ihren ersten beiden Drives schnell wieder vom Platz. Die Invaders hingegen waren sofort hellwach und scorten gleich im ersten Drive durch einen weiten Pass auf Montrell Jackson, der normalerweise als Defensive Back eingesetzt wird. Der anschließende Kick durch Jonata Loria war gut und die Hausherren gingen mit 7:0 in Führung.

Durch eine gute Mischung aus Lauf- und Passspielzügen bauten die Invaders mit einem Pass auf Matti Probst die Führung zum 14:0 (PAT: gut) aus. Alles sah danach aus, als würde der Angriff der Invaders wie in den Spielen zuvor permanent übers Feld marschieren. Doch die Razorbacks steigerten sich. Wieder in Ballbesitz sorgte ein weiter Pass auf Pierre Moudourou für die ersten Punkte der Oberschwaben. Linus Diez verwandelte das Field Goal und es stand 14:7.

Mittlerweile hatte sich auch die Ravensburger Defense auf den Angriff der Invaders eingestellt und brachte die Gäste wieder in Ballbesitz. Ein Field Goal von Diez verkürzte den Spielstand auf 14:10.

Die Invaders zeigten früh, dass sie gewinnen wollten. Im zweiten Quarter spielten sie einen vierten Versuch aus, doch die Defense der Razorbacks stoppe den Angriff rechtzeitig. „Turnover on Downs“ und Ballbesitz Ravensburg.

Das Laufspiel der Razorbacks hatten die Invaders gut im Griff. Doch über die Luft arbeiteten sich die Oberschwaben nach vorne. 44 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit fing Ravensburgs Tim Müller einen weiten Pass von QB Broghean McGovern zum nächsten Touchdown. PAT war gut. Halbzeitstand: 17:14.

Nach der Halbzeit bekam Hildesheim den Ball und arbeitete sich konsequent übers Feld. Niklas Herrmann pflückte einen Pass von QB Nelson Hughes aus der Luft und brachte Ravensburg ins Angriffsrecht. Diese konnte die Situation allerdings nicht für sich nutzen. Ebenfalls eine Interception durch Hildesheims Jaakkoo Paananen beendete den Angriff. Die Invaders nutzten ihre Chance und durch ein Field Goal glichen die Hausherren aus zum 17:17.

Die Teams begegneten sich auf Augenhöhe und die Zuschauer erlebten ein äußerst spannendes Spiel. Ein Field Goal-Versuch über 40 Yards der Ravensburger ging seitlich vorbei. Es war dann wieder eine Interception – dieses Mal durch Ben Rashid – die Ravensburg in Ballbesitz brachte.

In der zweiten Halbzeit mehrten sich die Flaggen in einem ansonsten sehr fairen Spiel. Ein Pass von McGovern auf Tim Müller und ein Kick von Linus Diez brachte die Führung zum 24:17 für die ifm Razorbacks.

Es waren noch gut zweieinhalb Minuten auf der Spieluhr. Zeit genug für die Invaders 47 Sekunden vor Schluss durch einen Pass auf Matti Probst den Ausgleich zum 24:24 zu erzielen. PAT durch Loria war gut.

Da das Reglement der German Football League kein Unentschieden mehr kennt, ging es in die Verlängerung. Beide Teams bekamen an der 25 Yard-Line den Ball. Ravensburg gewann den Coin Toss und entschied sich dazu, zuerst mit der Defense aufs Feld zu gehen. Den Angriff der Invaders hatte man gut unter Kontrolle, sorgte sogar für Raumverlust und zwang Hildesheim zu einem Fiel Goal-Versuch über 50 Yards. Der Kick ging daneben, doch ein Foul von Ravensburg (Leaping) brachte diesen ein neues First Down und wenig später einen Touchdown durch Matti Probst (seinen dritten an diesem Tag). Der Extrapunkt war gut und Hildesheim führte mit 31:24.

Nun lag es an Ravensburg. Ein Pass von McGovern auf Michael Mayer brachte den nötigen Touchdown zum 31:30 Anschluss. Eine weitere Verlängerung wollten die Ravensburger nicht, sie wollten das Spiel hier und jetzt für sich entscheiden. Damit ging es in die Two-Point-Conversion. Ein kurzer Pass auf Müller, der allerdings gut von Hildesheim verteidigt wurde, war incomplete. Damit gewannen die Invaders in einem an Spannung kaum zu überbietenden Spiel knapp mit 31:30. Die Punkte bleiben damit im Norden. Punkte, die man mit einem Quäntchen mehr Glück auch gut nach Oberschwaben hätte bringen können.

Zeit sich auszuruhen haben die ifm Razorbacks nicht. Bereits am kommenden Wochenende sind die Allgäu Comets zu Gast. Die Kemptener kommen zum Rückspiel nach Ravensburg. Die erste Begegnung gewannen die Comets klar mit 52:28. Doch zeigten die Ravensburger gerade in ihren letzten beiden Spielen was in ihnen steckt und es darf mit Spannung erwartet werden, wie sich die ifm Razorbacks auf die Bayern vorbereiten. Tickets sind online verfügbar unter https://ifm-razorbacks.de/tickets

Scores: Razorbacks vs. Invaders
(7:14; 10:0; 0:3; 7:7; 6;7)

Titelbild: Sebastian Just Fotografie

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