Es ist vollbracht. Mit ihrem Sieg gegen die Saarland Hurricanes bleiben die ifm Razorbacks auch dank der erneut starken Unterstützung ihrer Fans in der Vorrunde zuhause in sechs Spielen ungeschlagen und sichern sich einen Platz in den Playoffs und schreiben damit Vereinsgeschichte.
Von Beginn an präsentierten sich die Oberschwaben den 1.267 Zuschauern fokussiert. Die Hausherren begannen mit ihrer Offense und bereits sieben Spielzüge später trug Quarterback Broghean McGovern den Ball selbst in die Endzone. Der PAT durch Linus Diez war gut und die Razorbacks gingen mit 7:0 in Führung.
Auch die Verteidigung war hellwach und konnte ein ums andere Mal den Saarländer Angriff stören. So war es Hélio Barros Lima, der den Saarländer Quarterback früh zu Fall brachte. Überhaupt baute die Defensive-Line gekonnt Druck auf und Ben Rashid sammelte an diesem Tag drei weitere Sacks. Gleiches gilt für das Backfield. Niklas Herrmann fing im ersten Drive der Gäste einen Pass ab und brachte die Oberschwaben in Ballbesitz. Schnell wurde klar, das Projekt Playoff rückte in greifbare Nähe.
Wieder im Angriff brachte ein weiter Pass auf Michael Mayer die Razorbacks gefährlich nahe an die gegnerische Endzone. Da die Saarländer Defense für ihre starke Laufverteidigung bekannt ist, arbeiteten sich die Oberschwaben über ein gut funktionierendes Passspiel nach vorne. Das gelang auch, weil die O-Line ihrem Quarterback genügend Zeit verschaffte, einen freien Passempfänger zu finden. Und war keiner frei, dann ging McGovern selbst. So auch beim nächsten Touchdown. Diez traf erneut und es stand 14:0.
Im zweiten Quarter kamen auch die Gäste aufs Scoreboard. Ein Pass von Conner Kaegi auf Marian Menden brachte den Hurricanes den ersten Touchdown. Die anschließende Two-Point-Conversion misslang und somit stand es 14:6. Die ifm Razorbacks blieben ihrem Spielkonzept treu und arbeiteten sich mit einem abwechslungsreichen Passspiel übers Feld, wo McGovern dann Tim Müller in der Endzone zum 21:6 Pausenstand fand. (PAT durch Diez war gut).
Dass die Hurricanes ihren Kampfgeist nicht verloren hatten, zeigte der Kick-Off Return nach der Pause, mit dem die Gäste den Ball bis an die Ravensburger 20-Yard Line brachten und wenig später mit einem Touchdown-Pass auf Spencer Corona auf 21:12 heranrückten. Die Two-Point-Conversion misslang erneut. Doch auch die Oberschwaben blieben konzentriert. McGovern bediente Lars Anders in der Endzone mit einem kurzen Pass und nachdem auch Diez erneut traf stand es 28:12.
Die Saarländer mussten alles versuchen, wollten sie das Spiel noch drehen. Doch die Ravensburger Verteidigung hielt dagegen und verhinderte im vierten Quarter neue Punkte. Mit dem 28:12 Sieg ziehen die ifm Razorbacks zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Playoffs der Erima GFL ein und festigen ihren zweiten Tabellenplatz. Auch wenn die Ausgangslage gut ist, sicher ist dieser Platz noch nicht.
Da die Paderborn Dolphins am Wochenende mit 21:12 gegen die Munich Cowboys gewonnen haben, liegt München mit vier Siegen und sieben Niederlagen aktuell auf Platz fünf der Tabelle. Damit können die Bayern den Oberschwaben den zweiten Tabellenplatz beim letzten Vorrundenspiel am 07. September nicht mehr streitig machen. Und dennoch könnten die Münchner den Oberschwaben den Traum vom Playoff-Spiel vor heimischem Publikum noch versalzen, indem sie den Allgäu Comets Schützenhilfe leisten. Die Comets stehen mit fünf Siegen und fünf Niederlagen auf Platz drei direkt hinter Ravensburg und haben noch zwei Spiele vor sich. Gewinnen die Comets beide Spiele und verliert Ravensburg gegen München, würden die Oberschwaben auf Platz drei abrutschen, was ein Playoff-Spiel auswärts mit sich bringen würde.
Sollten die Comets am kommenden Wochenende allerdings gegen die Dresden Monarchs verlieren (oder die Woche darauf gegen Kirchdorf), wäre den Oberschwaben der zweite Platz auch bei einer Niederlage gegen München auf Grund des direkten Vergleichs mit Kempten nicht mehr zu nehmen. Wie immer die Partien in den nächsten zwei Wochen ausgehen werden, Fakt ist: Die ifm Ravensburg haben es in der eigenen Hand. Denn ein Sieg gegen München würde so oder so alles besiegeln. Fakt ist auch: Die ifm Razorbacks waren vor Beginn der Saison eigentlich schon abgestiegen und lediglich der Rückzug der Marburger Mercenaries sorgte für ein Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten mauserte sich das komplette Team und bot und bietet dem begeisterten Publikum das beste Saisonergebnis seit Vereinsgründung.
Scores RR:SH
(14:0; 7:6; 7:6; 0:0)