Nach dem intensiven Interconference-Duell in Potsdam kehren die ifm Razorbacks Ravensburg zurück ins heimische TeleData Stadion am Lindenhof. Am kommenden Samstag, 23.09., um 19 Uhr wartet mit den Pforzheim Wilddogs ein Gegner, der in dieser Saison für reichlich Furore sorgt und als Aufsteiger bereits an der Spitze der engen Südgruppe der ERIMA GFL 1 steht.

Dass die Wilddogs nach zehn Spieltagen tatsächlich um die Südmeisterschaft mitspielen würden, hätte vor Saisonbeginn kaum jemand für möglich gehalten. Doch das Team von Headcoach Michael Lang hat sich mit sechs Siegen und vier Niederlagen an die Tabellenspitze gearbeitet. Die Razorbacks folgen mit einem Spiel weniger, stehen bei fünf Siegen und vier Niederlagen – und haben am Samstag die große Chance, mit einem Sieg selbst die Spitze zu übernehmen.

Bereits im Hinspiel zeigte sich, wie eng beide Mannschaften beieinanderliegen. Damals lieferten sich die Teams ein Duell auf absoluter Augenhöhe und trennten sich mit 17:21 zugunsten der Razorbacks – ein Vorgeschmack auf das, was die Fans nun beim Flutlichtspiel in Weingarten erwartet.

Auch die aktuellen Statistiken unterstreichen: Nuancen entscheiden. Die Offense der Razorbacks erzielt im Schnitt 32 Punkte pro Spiel, während die Wilddogs mit 28,7 Punkten nur knapp dahinter liegen. In der Defense jedoch haben die Gäste bislang die Nase vorn: Nur 22,1 Gegenpunkte pro Partie lassen sie zu – Bestwert ist vor allem ihre herausragende Laufverteidigung, die ligaweit an der Spitze steht. Zum Vergleich: Die Razorbacks kassieren im Schnitt 30,8 Punkte pro Begegnung.

Eine Schlüsselfigur in dieser Verteidigung ist ausgerechnet ein ehemaliger Ravensburger: Jeremy Conley. Mit 66 Tackles rangiert er aktuell auf Platz drei der Liga-Statistik und ist einer der Leistungsträger im Wilddogs-Defensivverbund. Unterstützt wird er von Michael Gilmor, der bereits 46 Tackles und 9,5 Sacks auf seinem Konto hat und den gegnerischen Quarterbacks das Leben schwer macht.

Kein Wunder also, dass die Razorbacks im Hinspiel gezwungen waren, stark auf das Passspiel zu setzen. 183 von insgesamt 215 Yards erzielte die Offense damals durch die Luft. Dass die Ravensburger aber auch ein variables Laufspiel besitzen, haben sie in den vergangenen Partien mehrfach bewiesen – nicht zuletzt durch die Unberechenbarkeit von Quarterback Broghean McGovern, der immer wieder selbst für entscheidende Yards sorgt oder seine Receiver gefährlich in Szene setzt. Unklar ist dabei noch, ob der in Potsdam verletzte Receiver Anthony Harris als Anspielstation zur Verfügung steht. Harris sorgte vor seiner Verletzung gegen die Schwäbisch Hall Unicorns unter anderem für den Game-Winning Touchdown und würde entsprechend dem Angriff der Razorbacks noch mehr Tiefe verleihen.

In der Vorbereitung auf das Spitzenspiel legt Headcoach John Gilligan den Fokus vor allem auf die kleinen Details – und auf einen besseren Start.

„In den letzten Spielen sind wir oft erst spät ins Rollen gekommen. Das dürfen wir uns gegen ein starkes Team wie Pforzheim nicht erlauben. Wir müssen von Beginn an hellwach sein und unser Spiel auf den Platz bringen.“

Tatsächlich liefen die Razorbacks in den vergangenen Wochen regelmäßig Rückständen hinterher, ehe sie mit großem Kampfgeist in Halbzeit zwei zurückkamen. Gegen die Wilddogs gilt es, diese gefährliche Gewohnheit abzulegen – zu stabil ist die Defense der Gäste, um ihnen früh einen Vorsprung zu überlassen.

Die Fans dürfen sich auf ein echtes Football-Highlight freuen: Flutlichtstimmung, Derby-Charakter und die Chance, die Tabellenspitze zu erobern. Einlass ins Stadion ist ab 17 Uhr, Kickoff erfolgt um 19 Uhr. Tickets sind wie gewohnt online unter https://ifm-razorbacks.de/tickets

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