
Vor mehr als 1.500 Zuschauern im TeleData Stadion am Lindenhof haben die ifm Razorbacks Ravensburg am Samstagabend ein echtes Ausrufezeichen gesetzt: Mit einem beeindruckenden 56:21-Sieg gegen die Pforzheim Wilddogs übernehmen die Oberschwaben die Tabellenführung in der Südgruppe der ERIMA GFL 1 und machen die Playoff-Teilnahme endgültig perfekt.
Schon die Rahmenbedingungen hätten kaum besser sein können: perfektes Footballwetter, Flutlichtstimmung und ein Gegner auf Platz 1, der sich als Aufsteiger überraschend zum Spitzenteam entwickelt hatte. Dass die Partie jedoch so klar verlaufen würde, ahnte zu Beginn kaum jemand.
Im Vorfeld hatte Pforzheims Headcoach die Razorbacks als „Mannschaft der zweiten Halbzeit“ bezeichnet – ein Seitenhieb auf die zuletzt oft schwachen Starts der Ravensburger. Entsprechend entschieden die Gäste nach gewonnenem Münzwurf, das Angriffsrecht in Halbzeit zwei zu sichern und die Razorbacks gleich zu Beginn unter Druck zu setzen.
Und tatsächlich: Der erste Drive der Hausherren brachte keinen Erfolg. Kurz darauf nutzte Pforzheims Quarterback Drequan Harris seine Chance und fand Tight End Mitchel Sawyer zum frühen 0:7 aus Ravensburger Sicht.
Doch dieser Rückstand wirkte wie ein Weckruf. Headcoach John Gilligan hatte seine Mannschaft im Abschlusstraining eindringlich ermahnt, mit voller Energie ins Spiel zu gehen – und genau das taten die Razorbacks.
Zunächst sorgte Aidan Enneking mit einem Touchdown für den Ausgleich. Danach rollte die Offense der Razorbacks unaufhaltsam übers Feld: Ein spektakulärer 60-Yard-Pass auf Tim Müller brachte die Führung, ehe die Defense ihren großen Auftritt hatte.
Nahe der eigenen Endzone stoppte Ravensburg die Wilddogs nicht nur, sondern blockte auch deren Fieldgoal-Versuch. Jonah Choate schnappte sich den freien Ball und trug ihn über das gesamte Feld in die Endzone – ein Highlight, das die Zuschauer von den Sitzen riss.
Kurz darauf war es Aniel Buße, der nach Pass von Quarterback Broghean McGovern den nächsten Touchdown erzielte. Die Gäste fanden kein Mittel mehr gegen den Druck der Ravensburger Defense und mussten den Ball erneut abgeben. Wieder war es Tim Müller, der punktete, ehe kurz vor der Pause Lennies McFerren das starke Laufspiel der Razorbacks mit einem weiteren Touchdown krönte.
Mit einer deutlichen 42:7-Führung ging es unter tosendem Applaus in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Razorbacks nicht nach. Zwar gehörte das erste Angriffsrecht den Wilddogs, die Punkte machten aber erneut die Hausherren: Anthony Harris glänzte mit einem spektakulären Catch und baute die Führung weiter aus.
Pforzheim gab sich trotz des Rückstands nicht auf und kam noch zweimal in die Endzone. Doch die Razorbacks antworteten souverän – erneut durch Tim Müller, der insgesamt drei Touchdowns beisteuerte. Anschließend kontrollierte Ravensburg die Uhr und ließ den Gästen keine Chance mehr, das Spiel spannend zu machen.

Mit dem klaren 56:21-Erfolg festigen die ifm Razorbacks nicht nur ihre Position unter den Topteams der Liga, sondern übernehmen auch die Tabellenführung in der Südgruppe. Gleichzeitig ist damit die Playoff-Teilnahme gesichert.
Playoffs im American Football ist gleichzusetzen mit dem Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Die besten 4 Teams aus der Nordstaffel treffen auf die besten vier Teams aus der Süd Staffel, zu denen Ravensburg jetzt definitiv schon gehört.
Für Headcoach John Gilligan und sein Team steht nun die Feinarbeit für die letzten beiden Saisonspiele an:
„Wir sind stolz, dass wir unser Ziel, die Playoffs, schon jetzt erreicht haben. Aber wir wollen mehr – wir wollen das Heimrecht sichern und, wenn möglich, die Südmeisterschaft nach Ravensburg holen.“
Sollten die American Footballer aus der Vier-Länder-Region Bodensee am Ende der regulären Saison wirklich Südmeister werden, dann würden sie im Viertelfinale (= Playoffs) zuerst auf den viertplatzierten aus dem Norden treffen. Zwei Spieltage vor Saisonende belegt diesen Platz die Mannschaft aus Kiel.
Ein mögliches Playoff-Heimspiel im TeleData Stadion steigt am 21.09.2025.