
Nach dem fulminanten 56:21-Sieg gegen die Pforzheim Wilddogs und der damit verbundenen Tabellenführung in der ERIMA GFL 1 Süd steht den ifm Razorbacks das nächste Schlüsselspiel bevor. Am Sonntag reisen die Oberschwaben nach Kempten, wo die Allgäu Comets zum Rückspiel im Illerstadion warten. Die Ausgangslage ist dabei hochspannend, denn mit einem weiteren Erfolg könnten die Razorbacks nicht nur das Playoff-Heimrecht sichern, sondern unter bestimmten Voraussetzungen sogar schon vorzeitig die Süddeutsche Meisterschaft feiern.
Das Hinspiel in Ravensburg hatte eindrucksvoll gezeigt, wie eng die Spiele zwischen beiden Mannschaften verlaufen können. Zwischenzeitlich lagen die Razorbacks mit drei Touchdowns zurück, ehe sie im letzten Quarter eine bemerkenswerte Aufholjagd starteten und die Partie mit einer geschlossenen Teamleistung noch drehen konnten. Die Comets haben dieses Spiel selbstverständlich nicht vergessen und werden alles daransetzen, sich vor heimischem Publikum zu revanchieren.
Die Tabellensituation sorgt zusätzlich für Brisanz. Mit aktuell fünf Siegen und vier Niederlagen rangieren die München Cowboys hinter Ravensburg und könnten am Samstag im Spiel gegen die Berlin Rebels bereits entscheidend ins Hintertreffen geraten. Sollte München verlieren, wären maximal sieben Siege möglich – zu wenig, da der direkte Vergleich klar für die Razorbacks spricht. Auch die Pforzheim Wilddogs könnten am Ende auf sieben Siege kommen, doch auch hier liegt das direkte Duell zugunsten der Oberschwaben. Am spannendsten bleibt das Rennen mit den Schwäbisch Hall Unicorns, die mit entsprechenden Ergebnissen ebenfalls auf eine identische Bilanz hoffen dürfen. Da beide Teams je ein Duell gegeneinander gewinnen konnten, entscheidet die Punktedifferenz – und hier liegen die Razorbacks mit einem Vorsprung von aktuell 95 Zählern komfortabel in Front.
All diese Rechenspiele bleiben jedoch zweitrangig, solange der Sieg gegen die Comets nicht eingefahren wird. Headcoach John Gilligan und sein Trainerteam haben in der Vorbereitung großen Wert daraufgelegt, dass die Mannschaft den Fokus von Beginn an hochhält und nicht wie im Hinspiel einen schwachen Start hinlegt. Schon gegen Pforzheim hatten die Razorbacks eindrucksvoll gezeigt, dass sie auch in der ersten Halbzeit konsequent und druckvoll auftreten können, und diese Intensität wollen sie nun mit nach Kempten nehmen. Zudem ist aktuell noch nicht klar, welche Spieler der Comets tatsächlich einsatzbereit sein werden, was die Vorbereitung für die Razorbacks zusätzlich erschwert. Gerade Quarterback Dr. Greene war zuletzt gegen Straubing angeschlagen und wurde zum Ende des Spiels ausgewechselt. Auch bei den Receivern und in der Defense gibt es noch einige unklare Personalien. „Es ist normal, dass es verletzte Spieler im Kader gibt“, erklärt der sportliche Leiter der Razorbacks Oliver Billstein aus eigener, schmerzhafter Erfahrung. „Wir sind uns aber sicher, dass gerade der Derby-Charakter des Spiels einiges an Motivation freisetzt und entsprechend alle Spieler der Comets über kleinere Blessuren hinwegsehen, um uns das Leben in Kempten so schwer wie möglich zu machen.“

Die Unterstützung der Fans spielt dabei wie immer eine große Rolle. Die Nähe zwischen Ravensburg und Kempten sorgt erfahrungsgemäß für eine starke Auswärtskulisse, und die Razorbacks rufen ihre Anhänger dazu auf, das Team in den weißen Trikots auch optisch zu unterstützen und selbst in Weiß nach Kempten zu reisen. Mit einer geschlossenen Wand aus Spielern und Fans wollen die Oberschwaben den nächsten Schritt in Richtung Playoffs und mögliche Südmeisterschaft machen.
Kickoff im Illerstadion ist am Sonntag, den 31.08.2025, um 15 Uhr.