
Am Wochenende reisten die ifm Razorbacks zum mit Spannung erwarteten Schwaben-Derby nach Kempten, wo sie auf die Allgäu Comets trafen – begleitet von über 200 lautstarken Fans, die ihr Team eindrucksvoll unterstützten.
Die Partie versprach im Vorfeld einiges, denn bereits das Hinspiel in Ravensburg war nach einer spektakulären Aufholjagd zugunsten der Wildschweine ausgegangen. Klar also, dass die Gäste diesmal von Anfang an im Spiel sein wollten.
Wie schon im ersten Aufeinandertreffen präsentierten sich die Comets mit einer dynamischen Offense. Zwar hatten die Razorbacks das Laufspiel gut im Griff, doch immer wieder waren es präzise Pässe, die den Gastgebern neue First Downs ermöglichten. Kurz vor der Endzone der Ravensburger wagte Kempten einen vierten Versuch – jedoch erfolglos: Ben Rashid und Finn Herter setzten mit einem sehenswerten Sack ein Ausrufezeichen und holten den Ball für die Oberschwaben.
Angeführt von Quarterback Broghean McGovern marschierte die Offense mit einer Mischung aus Pässen und QB-Runs über das Feld, doch ein abgefälschter Pass landete schließlich in den Armen eines Kemptener Verteidigers.
Diese zweite Chance ließen sich die Hausherren nicht entgehen: Wieder sorgten Pässe für Raumgewinn und schließlich war es Geoff Green, der den ersten Touchdown-Pass des Spiels fing. Nach erfolgreichem PAT ging Kempten mit 7:0 in Führung.
Im zweiten Quarter fanden die Razorbacks ihre Antwort: Ein Pass auf Aidan Enneking brachte den ersten Touchdown für die Gäste. Tim Müller traf den PAT sicher zum 7:7.
Inzwischen hatte sich die Ravensburger Defense besser auf das Spiel der Comets eingestellt. Ein “Three and Out” zwang die Gastgeber zum schnellen Punt. Nur drei Spielzüge später fand McGovern einen völlig freistehenden Tim Müller, der nicht nur den Touchdown erzielte, sondern auch den PAT verwandelte – 14:7 für Ravensburg.
Kurz vor der Pause gelang Kemptens Quarterback Conor Regan ein Pass auf Patrick Bschorr in der Endzone. Doch beim folgenden Extrapunkt war Jonah Choate zur Stelle, blockte den Kick und verhinderte so den Ausgleich. Mit einer knappen 14:13-Führung ging es in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte begann mit einer starken Phase der Comets. Obwohl die Razorbacks zunächst die Chance hatten, ihre Führung auszubauen, kam Kempten mit frischem Elan aus der Kabine. Die Oberschwaben mussten schnell wieder abgeben – und nach nur wenigen Spielzügen erzielte Runningback Lars Kozlowski den nächsten Touchdown für die Hausherren. Die anschließende Two-Point-Conversion misslang, dennoch drehte Kempten das Spiel auf 19:14.
Beide Teams waren nun sichtlich heiß auf den Sieg. Die Partie war intensiv, aber stets fair und bot den Zuschauern hochklassigen Football.
Die Defense der Comets setzte McGovern weiterhin unter Druck. Doch im nächsten Drive fand der Ravensburger Quarterback Anthony Harris tief in der gegnerischen Hälfte. Kurz darauf brachte Runningback Lennies McFerren den Ball über die Linie. Die Two-Point-Conversion durch McGovern war erfolgreich. Ravensburg ging erneut in Führung: 22:19.
Wenig später stoppte die Defense der Razorbacks den nächsten Drive der Comets und zwang sie in einen vierten Versuch. Kempten riskierte alles, doch der Druck der Ravensburger war zu hoch. Der Quarterback warf einen tiefen Pass – und Alex Mashak pflückte den Ball aus der Luft, returnierte ihn über das ganze Feld zum „Pick Six“. Nach erfolgreichem PAT durch Müller stand es 29:19 für Ravensburg.
Doch Kempten gab sich noch nicht geschlagen: Erneut war es Kozlowski, der in die Endzone lief – mit erfolgreichem PAT stand es 29:26.
Im letzten Viertel übernahmen die Gäste endgültig das Kommando. Alex Mashak fing seine zweite Interception des Tages und brachte die Razorbacks in eine starke Feldposition. McGovern vollendete mit einem QB-Run und einem Pass auf Harris in die Endzone. PAT gut – 36:26.
Die Comets versuchten weiterhin, den Rückstand aufzuholen, doch erneut scheiterten sie bei einem vierten Versuch – diesmal war es Ben Rashid, der den Pass abfing und den Razorbacks erneut eine gute Ausgangsposition verschaffte.
Da die Spielzeit nun fortgeschritten war, stellten die Razorbacks auf Laufspiel um. Mit konsequenten Runs von Lennies McFerren kontrollierten sie die Uhr. Kurz vor dem Ende fand McGovern dank starker Blocking-Arbeit seiner O-Line samt Runningback selbst den Weg in die Endzone. Nach dem erfolgreichen PAT lautete der Spielstand 43:26.
Der letzte Angriff der Comets endete mit der vierten Interception des Tages – dieses Mal durch Gabriele Battistella. Damit war der Sieg endgültig gesichert.

Mit diesem beeindruckenden Erfolg untermauern die ifm Razorbacks ihre Tabellenführung in der GFL Süd – und stehen kurz davor, erstmals in der Vereinsgeschichte die Südmeisterschaft zu gewinnen.
Am kommenden Samstag reisen die Razorbacks zu den Saarland Hurricanes. Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg der Schwäbisch Hall Unicorns gegen München käme es zu einem Punktegleichstand an der Tabellenspitze. Da der direkte Vergleich (jeweils ein Sieg mit drei Punkten Differenz) keine Entscheidung herbeiführen würde, wäre in diesem Fall die Punktedifferenz der gesamten Saison relevant. Diese spricht klar für Ravensburg: +67 (391:324) gegenüber -21 (303:324) bei den Unicorns. Die Unicorns müssten also am letzten Spieltag 88 Punkte aufholen und die Razorbacks gleichzeitig ihr Spiel gegen die Hurricanes verlieren.
München selbst kann die Oberschwaben auf Grund des direkten Vergleichs nicht mehr von der Tabellenspitze vertreiben. Die Chancen für die erste Südmeisterschaft der Vereinsgeschichte stehen also sehr, sehr gut.
Absolut sicher ist hingen bereits das Play-Off Spiel am 21.09. um 15 Uhr im heimischen TeleData-Stadion. Tickets sind ab sofort unter https://ifm-razorbacks.de/tickets erhätlich.
Scores RR vs. AC
(0:7; 14:6; 15:13; 14:0)