
Am Samstagabend sahen über 1.000 Zuschauer im TeleData-Stadion einen packenden Football-Krimi, den die ifm Razorbacks knapp mit 27:30 gegen den amtierenden Südmeister aus Schwäbisch Hall verloren haben. Es war das erste Heimspiel der Oberschwaben nach 244 Tagen.
Beide Mannschaften starteten ausgeglichen. Ravensburg hatte den ersten Ballbesitz, konnte den Drive aber nicht verwerten – ebenso die Unicorns nach einem „Three and Out“. Dann nutzten die Wildschweine das Momentum. Quarterback Broghean McGovern geriet mehrfach unter Druck, fand aber in der Endzone Receiver Adrian Terwart. Der anschließende PAT durch Tim Müller saß und es stand 7:0 für die Oberschwaben.
Die Gäste antworteten postwendend. Auch Quarterback Josh Taylor wurde bedrängt, fand aber Pius Prosinecki in der Endzone zum 7:7 (PAT gut). Ravensburg blieb konzentriert. Läufe von Lennies McFerren und präzise Pässe auf Tim Müller sowie Adrian Terwart brachten die Wildschweine nach vorne. Ein kurzer Pass auf Aniel Busse führte zum nächsten Touchdown, gefolgt von Tim Müllers Extrapunkt. Neuer Spielstand 14:7.
Immer wieder drängte die Defense der Oberschwaben auf die Unicorns ein. Ben Rashid brach durch, schnappte sich den Quarterback und unter Mithilfe seiner Teamkameraden brachte man den gegnerischen Spielmacher gemeinsam zu Fall, was die Gäste zu einem Field Goal zwang, dass jedoch nicht verwandelt werden konnte.
Im Gegenzug nahm McGovern das Leder selbst in die Hand und sprintete bis kurz vor die Endzone. Er schien gestoppt, doch die komplette O-Line der Oberschwaben schob den Spielmacher samt Ball in die Endzone – ein herausragendes Teamwork für das 21:7 (PAT gut). Die Unicorns blieben dran: Ein langer Lauf von Jerome Manyema verkürzte auf 14:21 (PAT gut). Kurz vor der Halbzeit setzte die Defense der ifm Razorbacks den Haller Quarterback immer wieder unter Druck, was dazu führte, dass Jonah Choate einen Pass des Haller Quarterbacks abfing. Doch Ravensburg konnte daraus keine Punkte mehr erzielen und so ging es in die Halbzeitpause.
Nach der Pause kamen die Unicorns stärker zurück: Josh Taylor setzte zum Lauf in die Endzone an, PAT gut und damit Ausgleich zum 21:21. Im Gegenzug wurde gleich der erste Pass von McGovern deflected und landete in den Händen eines Haller Verteidigers, was diese sofort wieder in Ballbesitzt brachte. Doch die Razorbacks-Defense ließ sich davon nicht beirren und erlaubte „nur“ ein Field Goal, sodass Schwäbisch Hall erstmals in Führung ging: 21:24.
Ravensburg antwortete: McFerren erzielte (auch durch eine sehr gute Vorarbeit der O-Line) mit seinen Läufen die nötigen Yards für neue First Downs. Im entscheidenden Drive fand McGovern dann Aidan Enneking in der Endzone zum 27:24. Der PAT wurde geblockt. Im Schlussviertel zeichnete sich ein sehr physisches Spiel ab; viele Akteure blieben nach harten Treffern liegen. Die Unicorns erzielten per Tush Push einen Touchdown, beim PAT jedoch konnte Ravensburgs Alex Mashak den Ball ergattern und in die gegnerische Endzone zurücktragen – Fouls verhinderten aber eine Wertung.
In den letzten Minuten agierten die Razorbacks konzentriert, doch ein Fumble sicherte den Gästen den Ball und damit den 30:27-Sieg. Wie schon gegen Straubing verloren die ifm Razorbacks das Spiel in den Schlussminuten durch kleine Unachtsamkeiten.
Nach dem Spiel gab es eine Ehrung für Headcoach John Gilligan. Dieser wurde vom AFVD zum „Coach of the Year 2024“ gekürt. Nachdem er das Team 2024 übernommen hatte, führte er es zum besten Ergebnis der Vereinsgeschichte. Und auch das Spiel gegen die Unicorn hat gezeigt, dass die ifm Razorbacks durchaus auf einem hohen Niveau mithalten können.
Am 26. Juli bietet sich in Schwäbisch Hall die nächste Chance zur Revanche. Zuvor haben die Oberschwaben am kommenden Wochenende spielfrei und reisen dann zum starken Aufsteiger, den Pforzheim Wilddogs. Der Förderverein der ifm Razorbacks hat einen Fanbus organisiert – interessierte Fans können sich ab sofort per Mail an moritz.enderle@ifm-razorbacks.de anmelden!
Score RR vs. SHU
(14:7; 7:7; 6: 10; 0:6)